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Der Jahrhundertregen von Leegebruch

Das nicht alles Gute von oben kommt, wurde Ende Juni in Oberhavel deutlich. Lang anhaltende, unwetterartige Regenfälle führten zu großräumigen Überschwemmungen in der Region Berlin und Brandenburg. Besonders hart betroffen war die Gemeinde Leegebruch im Süden des Landkreises Oberhavel, wo Straßen und Häuser innerhalb kurzer Zeit in den Fluten versanken. Unzählige ehrenamtliche Helfer aus ganz Oberhavel eilten zur Hilfe, um mit vereinten Kräften den Wassermassen zu trotzen. Auch der DRK-Kreisverband Gransee rückte zum Hochwassereinsatz aus, um bei der Notlage zu unterstützen. Mit der Alarmierung am 30.6.2017 startete die Bereitschaft Betreuung des DRK KV Gransee mit 18 Helfern und umfangreicher Technik in Richtung Leegebruch. Neben Aufbau und Unterhaltung einer Notunterkunft für direkt vom Unwetter Betroffenen, war die Versorgung der bis zu 300 Einsatzkräfte der zentrale Einsatzauftrag. Aufgrund der großflächigen Überschwemmungen vor Ort wurde schnell deutlich, dass dieser Einsatz allen Beteiligten viel abverlangen wird – und auch die Technik ihre Hochwassertauglichkeit erneut unter Beweis stellen muss. Derartige Einsätze für den Katastrophenschutz sind zum Glück eher selten, trotzdem sind die Helfer des DRK Gransee immer vorbereitet. „Um für Situationen wie in Leegebruch gewappnet zu sein, trainieren die ehrenamtlichen Helfer des DRK mehrmals im Jahr“ erklärt Ronny Klahn, Einsatzleiter des DRK Gransee. Die Bereitschaft Betreuung kann auf langjährige Erfahrung bei Hochwassereinsätzen zurückgreifen und ist ein eingespieltes Team, wenn es darum geht pragmatisch und zielorientiert zu Helfen. Bei mehreren Hochwassern an der Elbe und Oder konnten (bzw. mussten) die Helfer aus Gransee ihre Leistungsfähigkeit schon unter Beweis stellen. Da die Infrastruktur (Stromversorgung, Abwasser, Trinkwasser) in Leegebruch in weiten Teilen sprichwörtlich „ins Wasser fiel“ und viele Straßen nicht passierbar waren, war die Versorgung der Einsatzkräfte von Feuerwehr, THW, anderen Hilfsorganisationen sowie privaten Helfern eine echte Herausforderung – die aus den Einsatzfahrzeugen Amphibienfahrzeuge und aus DRK-Helfern Bootsleute machte. Am Ende des 3-tägigen Einsatzes stand eine funktionierende Notunterkunft, weit über 2.000 verteilte Essen und 18 erschöpfte - aber zufriedene - DRK-Helfer, die sich nach über 1.000 Einsatzstunden in drei Tagen wieder auf den Weg nach Gransee machten.

Text und Foto DRK Kreisverband Gransee e.V.